
Das Youngtimer-Hobby verbindet! So schrieb mich vor einigen Wochen Petar Maric über diese Internetseite an. Er berichtete von seinem faszinierenden Citroën XM Pallas. Später stellte sich heraus, dass er auch Technikreferent der XM-Interessensgemeinschaft im deutschen Citroën-Club ist. Kurz darauf konnte ich Petar (und seinen XM) auf dem Messestand der XM-IG auf der TechnoClassica auch in Person kennenlernen, was mich sehr gefreut hat. Sein Einsatz und Engagement für das Youngtimer- Hobby hat mich durchaus beeindruckt… Nun soll aber sein XM im Mittelpunkt stehen, wofür ich das Wort gerne an Petar übergebe:
>>Ich habe schon viele Youngtimer gefahren. Besonders schlägt mein Herz aber für die Citroën und Jaguar der 80er und 90er Jahre. An Citroën schraube ich gemeinsam mit meinem Vater schon seit meinem 13. Lebensjahr. Das verbindet uns bis heute, ich bin mittlerweile 35 Jahre alt. Mein Hochzeitsauto war ein Jaguar S-Type V8, den ich zwischenzeitlich aber wieder verkauft habe. Als Daily Driver fahre ich immer noch einen S-Type, aber meine Freizeit habe ich in den vergangenen Jahren ziemlich komplett in einen sehr schönen Citroën XM V6 3.0 24V Pallas investiert. Mit ihm war ich auch vor drei Wochen auf dem Stand des Citroën-Club auf der TechnoClassica.

Gekauft habe ich den XM im März 2020, kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie. Er wurde am 18.11.1991 erstzugelassen und 1996 an seinen Zweitbesitzer verkauft. Von ihm habe ich den XM auch gekauft. Bei meinem Kauf hatte er 253.143 km gelaufen.

Ich bin also (erst) der dritte Besitzer und freue mich, dass bis heute auch noch das originale Scheckheft und alle drei Schlüssel erhalten geblieben sind.

Der XM V6 3.0 24V Pallas ist das seltenste (und auch leistungsstärkste) Modell der XM-Baureihe. Er wurde mit der Preisliste Oktober 1990 zum Modelljahr 1991 als neue Spitzenmotorisierung mit 200 PS eingeführt. Er war in der Pallas-Ausstattung, allerdings nicht mit Automatikgetriebe bestellbar. Als Pallas war er nahezu komplett ausgestattet, auf das Aufpreisliste gab es für den Pallas nur drei Optionen (Schiebedach, Autotelefon und das Clarion-Radio).

Nach dem Kauf habe ich den XM komplett restauriert – hydropneumatisches Fahrwerk, Motor, Karosserie. Bis auf das Lackieren habe ich alles selbst gemacht, die Hydraulik habe ich auch komplett überholt.

Bei 47.000 km hatte mein XM bereits einen Austauschmotor bekommen. Citroën hatte beim 24V-Motor damals regelmäßig Probleme mit den Hydrostößeln, was meinen XM auch getroffen hatte.
Besonders faszinierend ist das Fahrwerk. Der XM war der erste Pkw mit elektronisch geregeltem Fahrwerk. In Verbindung mit der Hydropneumatik ergibt dies das sog. „Hydraktive Fahrwerk“.

Die Innenausstattung meines XM ist sehr gut erhalten und als Pallas nicht zu bemängeln: Schwarzes Leder, Bordcomputer, Klimaautomatik, elektrisch verstellbare Sitze und Mittelarmlehne, Sitzheizung vorne und hinten, edles Holz, …

Hinter der Holzblende in der Mittelkonsole sitzt bei meinem XM erfreulicherweise auch noch das originale Citroën-Radio, das es damals genauso wie das Autotelefon gegen Aufpreis zu kaufen gab.

Das Cockpit ist noch Citroën-typisch individuell. Im Mittelpunkt steht natürlich das charakteristische Einspeichen-Lenkrad.


Die Wegfahrsperre mittels Nummernblock in der Mittelkonsole habe ich bewusst deaktiviert. Ich möchte die Kunststoff-Abdeckung gerne in gutem Zustand erhalten und vermeide es so, die Klappe vor jeder Fahrt öffnen und schließen zu müssen.



Der XM ist bekannt für die vielen Scheiben, die sich in die kantige Karosserieform perfekt einfügen und im Innenraum einen Eindruck von Größe und Transparenz vermitteln. Nett finde ich vor allem die 13. Scheibe: Sie ist bei geöffneter Heckklappe sichtbar und schützt dann die Passagiere im Innenraum vor Zugluft und Regen. Von außen ist diese Scheibe nicht zu sehen, sie befindet sich im Innenraum hinter der Heckklappe.

Mein XM trägt als 1991er-Modelljahr auch noch stolz den Original-Aufkleber zum Auto des Jahres 1990. Er bekam diesen Preis kurz nach seiner Präsentation 1989. In Frankreich hatte der Verkauf des XM im Mai 1989 begonnen, in Deutschland wurde er auf der IAA 1989 in Frankfurt präsentiert.

Mit seinem neuen „Hydractive-Fahrwerk“, der Weiterentwicklung der Hydropneumatik, war der XM die erste Serienlimousine die, elektronisch geregelt, die Federung und Dämpfung den Straßenbedingungen anpasste.


Der XM war übrigens auch der letzte große Citroën mit Zentralhydraulik. Es ist also hier tatsächlich so, dass alle hydraulischen Systeme – Lenkung, Bremsen, Fahrwerk – in einem hydraulischen System verbunden sind.
Stand heute hat mein XM rund 265.000 km gelaufen und erfreut sich bester Gesundheit. Rückblickend bin ich froh, dass ich so viel Zeit und Aufwand in ihn investiert habe, denn er ist für mich wirklich ein besonderes Fahrzeug – und gute XM sieht man leider immer seltener auf deutschen Straßen!

Wer mehr über die Aktivitäten und regelmäßigen Treffen unserer deutschen XM-Interessensgemeinschaft wissen möchte, dem sei die Webseite ans Herz gelegt:
Wer Fragen hat, kann sich gerne bei mir melden!<<
Lieber Petar, vielen herzlichen Dank für diesen beeindruckenden Gastbeitrag! Dein XM 3.0 V6 24V Pallas ist wirklich ein faszinierendes Auto in einem tollen Zustand!